DIE GROßHERZOGIN VON GEROLSTEIN
VON JACQUES OFFENBACH, FASSUNG: KARL KRAUS
Vers- und Kaderschmiede 11.02.2013, 20 Uhr, Polittbüro Hamburg
Die aristokratisch-militärisceh Wahnwelt so richtig derbe durch den Kakao zu ziehen, das gelang Jacques Offenbach, dem Sohn eines Synagogenvorsängers aus Köln, im Jahre 1967 in Paris.
Sechzig Jahre später nannte Karl Kraus dieses Werk »eines der holdesten Wunder der heiteren Bühne«, denn, so der große Sprach- und Kulturkritiker, »der Gedanke der Operette ist Rausch, aus dem Gedanken geboren werden; die Nüchternheit geht leer aus.« Das von seinen Zeitgenossen mokierte »unrealistische« an der Geschichte von der Großherzogin, schien Kraus gerade ihr Vorzug, da »diese Summe von heiterrer Unmöglichkeit jenen reizvollen Anlaß bedeutet, uns von den trostlosen Möglichkeiten des Lebens zu erholen.« (Die Fackel 757)