"Was wäre aus dem jungen jüdischen Philosophen Wiesengrund (alias Adorno) geworden, wäre er nicht (1934 nach England, 1938 in die USA) emigriert? In Gert Hofmanns Roman zieht sich der bereits etwas ältere Prof. Veilchenfeld vor der antisemitischen Verfolgung in die Provinz zurück. Doch die Kleinstadt ist kein sicherer Ort – im Gegenteil: Mit Neugier reagiert die ganze Gemeinde auf die jeweils neuesten Grausamkeiten der örtlichen Nazis. Und fast alle Bewohner nehmen, ob aktiv oder passiv, an der Hetzjagd teil. Selbst die Arztfamilie, die ihn zunächst unterstützt, schließt sich der Volksgemeinschaft mehr und mehr an. Sie lebt in der Normalität der deutschen NS-Gesellschaft und reagiert mit zunehmender Abweisung auf den Verfolgten.