„Une Jeunesse Allemande" wirft einen Blick von außen auf die Bundesrepublik Deutschland in der Zeit der aufbegehrenden Jugend der 1960er, den Protesten um 1967/68 und dem Kippen der Bewegung in die Gewalt der RAF. Das Lehrstück in Radikalisierung und den gesellschaftlichen Reaktionen darauf ist beängstigend aktuell, wenn sich auch die Vorzeichen geändert haben.
Der französische Regisseur Jean-Gabriel Périot bietet keine einfachen Antworten oder gar Erklärungen an. Er montiert stattdessen ausschließlich Archivmaterial zu einem scharfen Kommentar über Gewalt und Geschichte. Sein Film dokumentiert den Konflikt, der zugleich ein Krieg der Bilder war.
Périot montiert das Quellenmaterial kunstvoll gegeneinander und bringt damit Widersprüche und Positionen zum Vorschein, die weit über die offensichtliche Botschaft der Bilder und Töne hinausgehen. Dazu gehören zahlreiche Filmzitate von Fassbinder in „Deutschland im Herbst" über Antonionis „Zabriskie Point" bis hin zu Studentenfilmen von Holger Meins und Reportagen von Ulrike Meinhof, die seitdem nie wieder gezeigt wurden.
Hinweis
Die Filmvorführung ist Teil eines Workshops zum Thema »Protestkulturen im Wandel. Medien, Materialität, Spektakel« der Professur für Medienkulturwissenschaft der JGU Mainz
Veranstaltungsort
CinéMayence im Institut Français
Schillerstr. 11
55116 Mainz
Telefon: 06131 228368
Veranstalter
AG Stadtkino e.V.
Schillerstr. 11
55116 Mainz