Das Hörstück von Stephan hermlin (1969), der Hölderlin „einen unserer geheimen, unsichtbaren Verbündeten“ nennt, geht der Frage nach, warum der Dichter als „Irrer“ im Turm vier Jahrzehnte isoliert verbringt – während seine revolutionären Jugendfreunde Hegel und Schilling und seine literarischen Vorbilder beachtliche Karrieren machen. Das hat nicht nur Hermlin beschäftigt, sondern z.B. auch Peter Weiss:
„Die Unmenschlichkeit, die Ignoranz und Brutalität der Aussenwelt, die ihn schließlich niederstreckte, ohne ihn jedoch zu besiegen, ist die gleiche, die vielen heutigen Revolutionären allmählich die Kraft nimmt, und sie in die Irrenhäuser und Hungertürme der zeitgemäßen Übermächte wirft“.
Der Aufführung wird eine kurze Einführung voran gestellt.