'Wofür einige den breiten Raum eines ausführlichen Romans benötigt hätten, dafür reichten seinem Freund die wenigen Seiten einer kurzen Geschichte', schrieb Zola über seinen Zeitgenossen. „Und eben hierin besteht die Originalität (...) Guy de Maupassants: seine Novellen sind nicht nur kurzweilige Geschichten und jede in Kunstwerk, sonder es setzt sich aus ihnen das Mosaikgemälde einer zugleich glänzenden und kranken Gesellschaft zusammen“ (Victor Klemperer). Für den Krieg und seine Helden hatte der Meister nichts übrig, Religion hielt er für Selbstbetrug, ergaunerten Wohlstand zog er ehrlicher Armut vor, die Dienstleistung der Gattin kostenlos zu beanspruchen und die Mätresse gut zu bezahlten fand er nicht plausibel. Das brachte ihm den Ruf ein, seine Ironie sei „grausam“ und sein Sarkasmus sei „brutal“. Dabei hat er nur genau hin geschaut. Publikum und Darsteller hatten – im Dezember 07 – so viel Freude an den klugen Gemeinheiten des Meister, dass ein zweiter Abend einfach fällig ist. Natürlich keine bloße Wiederholung, vieles feiert Premiere auf dieser Bühne!