Die Klimakrise ist im Kern ein Problem von gesellschaftlichen Machtverhältnissen. Während Marx den Staat noch als Unterdrückungsinstrument der herrschenden Klasse beschrieb, stellen die sog. Poststrukturalisten verschiedene ideologische Staatsapparate in Form von Institutionen dar. Diese seien legitimiert durch die Menschen selbst, indem sie sich ihnen bereitwillig unterordnen. Oder, wie es unser KlimaKneipen-Gast Karl-Heinz Dellwo ausdrückt: „Mit dem Ausdehnen der ökonomischen Verwertung auf alle Lebensbereiche ist der Befehl des Mitmachens längst zum inneren Trieb des Einzelnen geworden.“ Die Wegbewegung von vermeintlich braven Umweltaktivist*innen hin zu systemkritischen Aktivist*innen für Klimagerechtigkeit mit entsprechend radikalerer Performance hat durch viele undifferenzierte Medienmeldungen in den vergangenen Monaten zunehmend zur Diskreditierung der Bewegung geführt. Ein absurdes Wording von „Klimaterrorismus“, mit dem entsprechenden Narrativ eines die Demokratie angreifenden linksextremen Mobs, polarisiert die Gesellschaft immer mehr. Dazu äußert sich jetzt einer, der sich seit 50 Jahren mit den gesellschaftlichen Machtverhältnissen auseinandersetzt, sie entlarvt und bekämpft. Karl-Heinz Dellwo, Autor, Verleger, Dokumentarfilmer und früher Mitglied der RAF kommentiert und begründet in einem taz Artikel, warum es keine Klima-RAF gibt und stellt die Frage danach, warum sich so viele mit schlechten Argumenten an den Aktionen der „Letzten Generation“ abarbeiten. Wir haben ihn daraufhin in unsere KlimaKneipe eingeladen. Veranstalter: KoalaKollektiv, Verein zur Förderung von Klimagerechtigkeit e.V.