“Hier geht das Leben auf eine sehr merkwürdige Weise weiter…” ist ein Zitat aus einem Brief des Widerstandskämpfers John F. Rittmeister, Nervenarzt und Psychoanalytiker, der am 13. Mai 1943 als Mitglied der “Rote Kapelle” vom nationalsozialistischen Regime in Berlin Plötzensee hingerichtet worden ist.
Ihm zu Ehren wurde die erste große Ausstellung über die Geschichte der Psychoanalyse in Deutschland, ebenso der gleichzeitig erschienene Katalog, mit diesem Zitat benannt. In dieser Ausstellung wurde umfangreich und im Detail die Geschichte der Psychoanalyse in Deutschland dargestellt: Die frühe Pionierzeit mit Karl Abraham, Max Eitingon, Ernst Simmel und vielen anderen Pionieren; die Blütezeit und internationale Anerkennung des Berliner Psychoanalytischen Institutes und der psychoanalytischen Bewegung in Deutschland; die Bedrohung durch den Antisemitismus; der Einbruch der nationalsozialistischen Herrschaft in die psychoanalytische Bewegung in Deutschland, dessen Bedrohung, Verfolgung und Diskriminierung: Die Flucht, Emigration und der Tod der jüdischen Analytiker – die Anpassung der im Nazi-Deutschland verbleibenden Analytiker, ihre Entscheidungen und ihre Verantwortung in einem mit der Nazi-Ideologie gleichgeschalteten Deutschen Institut für Psychotherapie, schließlich Befreiung und Sieg 1945 und der Wiederbeginn der psychoanalytischen Arbeit in Deutschland unter dem verfolgenden Schatten der Nazi-Zeit. Die Ausstellung wurde mehrfach in Deutschland gezeigt. Später auch in London, New York, Salzburg und Paris.
Zur dokumentarischen Filmerfassung wurde die Ausstellung 2006 erneut aufgebaut.
Zitat Karl-Heinz Dellwo: “Für die Fertigstellung des Filmes wurden von uns umfangreiche Recherchen gemacht zur Geschichte der Psychoanalyse in Deutschland. Unterstützt und Beraten wurden wir dabei von den Ausstellungsmachern. Die besondere Schwierigkeit dieses Films lag darin, die Geschichte anhand unzähliger Text- und Fotodokumente filmisch zu erzählen. Angesichts der positiven Rückmeldung scheint uns das gelungen zu sein.”
Der Film wurde mehrfach auf dem 45. Kongreß der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung (IPV) vom 25. bis 28. Juli 2007 in Berlin gezeigt. Er ist zu Beziehen über die Geschäftsstelle der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung in Berlin.
Kontakt: Deutsche Psychoanalytische Vereinigung Dr. Ursula Reiser-Mumme Körnerstraße 11 10785 Berlin Telf.: +49.30.26 55 25 04 Fax: +49.30.26 55 25 05Mail: geschaeftsstelle@dpv-psa.de web: www.dpv-psy.de